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- 22 Mr 2021
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- 5 Minuten
Der Kauf über das Internet ist heute eine Selbstverständlichkeit. Auch im Bereich Elektrogeräte wird die komfortable Art zu Shoppen vermehrt genutzt. Weil sich in Elektrofachmärkten oft nur eine kleine Auswahl gängiger Marken testen lässt, lohnt sich beim Staubsauger der Blick in Onlineshops und Vergleichsportale. Online können Sie sich einen objektiven Überblick verschaffen, allerdings auch viele Stunden mit der Recherche verbringen. Unser Arrangement an Tipps kann Fehlkäufen vorbeugen und Ihnen die Entscheidung erleichtern.
Klären Sie Ihren Bedarf!
Beim Kauf eines Staubsaugers besteht einer der größten Fehler darin, sich nicht ausreichend mit dem persönlichen Bedarf auseinanderzusetzen. Die Folge: Es wird ein Gerät bestellt, dessen Funktionen in der Werbung zwar überaus praktisch klingen, sich im individuellen Fall aber als völlig ungeeignet erweisen. Ein hervorragendes Beispiel liefert der aktuelle Trend zu kabellosen Akkusaugern. Die Geräte haben zwar den Vorteil, dass Sie nichts hinter sich herziehen müssen, weil der längliche Korpus ohne Saugschlauch vor dem Körper manövriert wird. Vielen Geräten mangelt es allerdings an Saugkraft, Volumen und Akkukapazität, sodass sie beispielsweise für große Wohnungen mit Teppichböden nicht ideal sind. Wie bei diesem Beispiel hat jede Staubsaugerart ihre individuellen Vor- und Nachteile. Um einen bedarfsgerechten Haushaltshelfer zu finden, müssen Sie sich über die spezifischen Produkteigenschaften informieren und klären, welche davon für Sie tatsächlichen Mehrwert bringen.
Prüfen Sie den Funktionsumfang!
Staubsauger, die ausschließlich der trockenen Fußbodenreinigung dienen, sind besonders günstig erhältlich. Wünschen Sie sich mehr Funktionalität, können Bodensauger mit Zubehör eine Bereicherung sein:
• Viele Modelle sind mit Fugen- und Polsterdüsen ausgerüstet, womit Sie Engstellen in der Wohnung sowie Polstermöbel von Schmutz befreien können.
• Aber auch weiche Möbeldüsen zum Abstauben von Kommoden, Regalen und Co. sind in einigen Sets erhältlich. Teilweise sogar im Handstück integriert, sodass sie immer griffbereit sind.
• Für Haustierbesitzer sind Turbodüsen mit rotierenden Borsten von Vorteil, weil sie Tierhaare aus Teppichen und Polstern befördern.
• Besonders raffiniertes Zubehör lässt sich flexibel anpassen (knickbare Verlängerungen), um beispielsweise die Flächen auf Schränken oder Lampen zu reinigen, ohne dafür eine Haushaltsleiter zu benötigen.
Als besonders robust gelten Nass- und Trockensauger, die neben trockenem Schmutz auch Wasser, verschüttete Getränke oder sonstige Flüssigkeiten aufnehmen. Das ist mit herkömmlichen Staubsaugern nicht ohne Defekt möglich, weil ihr Motor keinen integrierten Schutz aufweist und durch die Feuchtigkeit Schaden nimmt. Wie vielfältig derartige Kombigeräte sind, vermittelt der Kaufratgeber unter staubsauger.net. Laut Empfehlungsliste gibt es von Herstellern wie Metabo oder Makita Modelle zwischen 20 bis 35 Liter Volumen, die sich hervorragend für den Einsatz im gesamten Haus eignen. Sie nehmen sowohl gewöhnlichen Hausstaub im Wohnraum als auch groben Dreck in Keller oder Garage auf. Demgegenüber stehen kleinere Nass-Trockensauger von Marken wie Philips, Bissell oder Thomas. Einige können Wasser nicht nur einsaugen, sondern Fußböden feucht wischen. Ein separater Frischwasserbehälter sorgt dann für die Befeuchtung des Untergrunds.
Tipp:
Als multifunktionale Geräte werden akkubetriebene Stabstaubsauger mit integriertem Handsauger verkauft. Letzteren können Sie aus dem Hauptsauger entnehmen und beispielsweise als Tischsauger verwenden oder damit die Autositze absaugen. In Kombination mit einem guten Saugroboter (für die Grundreinigung der Böden) entsteht ein alltagstaugliches Gespann.
Viel Saugkraft ist ein Muss!
Die wichtigste Eigenschaft eines Staubsaugers ist seine Saugleistung. Viele Geräte lassen dahingehend massiv zu wünschen übrig. Wichtig für Sie: Lassen Sie sich nicht von Watt-Angaben oder eindrucksvollen Zahlen blenden, die Hersteller beim Werben verwenden. Die Watt-Angabe informiert lediglich über den Energieverbrauch, sagt aber nichts über die Saugkraft aus. Ein 400-Watt Sauger kann kraftvoller saugen als ein 2.000-Watt-Stromfresser. Entscheidend ist, dass die Hersteller ein leistungsstarkes System bestehend aus Motorisierung, Saugdüse, Dichtigkeit und einer cleveren Luftführung durch das Gerät mit minimalem Luftwiderstand konstruieren. Verlassen Sie sich deshalb nicht auf Werbeversprechen, sondern ausschließlich auf seriöse Testergebnisse und objektive Kundenbewertungen.
Leise Sauggeräte schonen die Ohren (und die Nachbarn)
Obwohl der Schallleistungspegel von neuen Staubsaugern in Europa mit der Ökodesign-Richtlinie bereits seit 1. September 2017 auf maximal 80 dB (A) beschränkt wurde, lohnt sich ein kritischer Blick auf die Herstellerangaben. Denn bereits ein Unterschied von 10 dB (A) weniger wird vom menschlichen Gehör als Halbierung des wahrgenommenen Lärms empfunden. Und die Unterschiede bei der Geräuschentwicklung sind bei Staubsaugern erheblich. Zum Vergleich: Der Dyson V11 Animal+ gehört mit über 80 dB (A) zu den Krawallmachern unter den modernen Staubsaugern, während der Saugroboter eufy RoboVac mit 55 dB(A) zu den derzeit leisesten Vertretern zählt.
Details zur Ökodesign-Richtlinie, die der umweltgerechten Gestaltung von Staubsaugern dient, im Amtsblatt der Europäischen Union.
Schmutzkapazität nicht unterschätzen
Nicht selten werden Staubsauber als Fehlkauf empfunden, wenn der Schmutzauffangbehälter zu klein ist. In Haushalten mit Kindern, Hunden und Katzen entsteht beispielsweise für gewöhnlich besonders viel Schmutz, sodass öfter staubgesaugt werden muss. Ist der Behälter dann bereits nach dem zweiten Raum voll, müssen Sie ihn ständig leeren. Das nervt und kostet wertvolle Zeit. Ein großzügiger Behälter beziehungsweise ein geräumiges Beutelfach im Staubsauger schafft Abhilfe und macht das Staubsaugen wesentlich komfortabler.
Mit oder ohne Beutel?
Für manche eine Frage der Hygiene, für andere entscheidet der Umweltaspekt. Fest steht, dass auch hier Vor- und Nachteile eine durchdachte Entscheidung erfordern:
Mit Beutel
Vorteile
• bequemeres Reinigen: Einfach Beutel entnehmen und entsorgen
• keine Staubwolke beim Leeren
• hygienischer
Nachteile
• Folgekosten durch Beutel
• Staubsaugerbeutel stellen zusätzlichen Müll dar
• Herstellung erfordert Ressourcen
Mit Auffangbehälter
Vorteile
• keine Folgekosten
• kein zusätzlicher Müll
• kein zusätzlicher Ressourcenaufwand
Nachteile
• Staubwolken beim Leeren
• Staubboxen müssen gereinigt werden
• Leeren teilweise umständlich
Gut zu wissen: Sowohl Staubsauger mit als auch ohne Beutel können (!) bei zunehmendem Schmutzaufkommen einen Saugkraftverlust aufweisen. Auch hier liefern objektive Testergebnisse Orientierung.