So können Bewerber CV-Parsing für die Jobsuche nutzen

So können Bewerber CV-Parsing für die Jobsuche nutzen
Allgemein

Automatisierte Verfahren gewinnen im Zeitalter der fortgeschrittenen Digitalisierung in Recruiting-Prozessen an Bedeutung. KI-gestützte Algorithmen nehmen Personalern im Bewerbungsverfahren zunehmend die Arbeit ab. Bewerber sind im Vorteil, die sich auf diese neuen Realitäten einlassen und in ihrer Bewerbung die Eigenschaften von CV-Parsing berücksichtigen.

Was ist CV-Parsing?

Beim CV-Parsing handelt es sich um eine semantische Lebenslaufanalyse. Das Kürzel CV steht hierbei für Curriculum Vitae und damit für den Lebenslauf, während Parsing in der Informatik die Syntaxanalyse darstellt. Hierbei geht es um die logische Zusammensetzung von Wörtern, Wortgruppen (Phrasen) und Sätzen unter den Bedingungen der gültigen Semiotik.

Wer mit dem C64 einst gearbeitet hatte, sich beim Programmieren einen Tippfehler leistete und die Fehlermeldung „SYNTAX ERROR“ erhielt, weiß um die Wichtigkeit der Einhaltung der formalen und gültigen Grammatik im Umgang mit Computern Bescheid.

Wie funktioniert die semantische Lebenslaufanalyse?

Bei CV-Parsing greifen Recruiter auf KI-gestützte Tools zur automatischen Analyse von Lebensläufen zurück. Die Informationen aus dem Lebenslauf werden herausgefiltert und in die Recruiting-Software integriert, sodass die Recruiter beständig auf diesen Datensatz zurückgreifen können. Die intelligenten Algorithmen sind zunehmend dazu fähig, die Textbausteine aus den Lebensläufen semantisch zu verstehen, das heißt, diese in den gegebenen Kontext zu überführen.

Mithilfe verschiedener Filter wie Wohnorte, Studiengänge und Qualifikationen können Recruiter den Datensatz nach ausgewählten Vorgaben selektieren. Auf diese Weise zeigt das Tool ihnen die Liste von Kandidaten an, die diese Vorgaben erfüllen. Manche Tools sind bereits so weit, dass sie die Liste den Personalern nach Wertigkeit präsentieren können.

Hohe Effizienz bei erheblicher Senkung von Zeit, Aufwand und Kosten versprechen sich Unternehmen für ihre Recruitingprozesse. Das ist der Grund für die derzeit flächendeckende Einführung von CV-Parsing in den Personalabteilungen von Unternehmen.

Den Lebenslauf online stellen

Bewerber sollten bei ihren Bewerbungen die Existenz dieser semantischen Tools für CV-Parsing berücksichtigen und sich darauf einstellen. Im Prinzip ist es ähnlich wie bei der Suchmaschinenoptimierung, bei der es darum geht, sich auf die Regeln von Suchmaschinen einzulassen, um seine Chancen, im Internet gefunden zu werden, zu erhöhen.

Die digitale Bewerbung ist selbstverständlich geworden. Wir empfehlen, auch den Lebenslauf als Teil der digitalen Bewerbung online zu stellen, um den Maschinen die Gelegenheit zum Finden zu geben. Darüber hinaus sollte der Lebenslauf auf sozialen Karriereportalen wie Xing und LinkedIn maschinengerecht formuliert sein, denn auch hier kommen CV-Parsing-Tools zum Einsatz, um die Daten aus dem Profil zu analysieren und zu importieren.

Hier mehr Informationen dazu, wie man einen Lebenslauf im Internet maschinengerecht erstellt.

Der Lebenslauf nach den Vorgaben von CV-Parsing

Doch wie sieht eine maschinengerechte Gestaltung des Lebenslaufs aus? Wir geben Tipps zur maschinengerechten Formulierung:

Keywords und Semantik bedienen

Zunächst geht es darum, die Schlüsselwörter (Keywords) und Suchphrasen (Longtails) zu bedienen, nach denen die Recruiter in der bevorzugten Branche suchen. Dazu werden die Heimatstadt, die eigenen Qualifikationen und Studiengänge vollständig in den Lebenslauf eingegeben. In der Entwicklung vom Web 2.0 zum heutigen Web 3.0 erlangten die Algorithmen der Suchmaschinen zunehmend die Fähigkeit zum semantischen Denken.

Daraus ergab sich die Notwendigkeit für Betreiber von Webseiten im Sinne der Suchmaschinenoptimierung, nicht mehr nur die Keywords und Longtails zu bedienen, sondern auch den Kontext zu beschreiben, in den die Schlüsselbegriffe eingebettet sind. Je höher die Übereinstimmung der Suchbegriffe zum inhaltlichen Kontext ist, desto höher wird der Text gewichtet und desto stärker wird seine Relevanz eingestuft. Bewerber sollten deshalb neben der Benennung der wichtigsten Schlagworte zu inhaltlichen Formulierungen greifen, die den Kern des Interesses treffen.

Einfaches Design

Noch längst nicht alle CV-Parsing-Tools sind dazu fähig, besonders ausgefallene Grafiken auszulesen. Bevor Kompatibilitätsprobleme diesen Verwertungsprozess beenden, sollte tendenziell eine eher einfache Grafik gewählt werden. So ist die nötige Barrierefreiheit gegeben, dass alle CV-Parsing-Tools die Inhalte für ihr Unternehmen verarbeiten können.

Einfach sollten ebenfalls grafische Elemente wie Diagramme, Statistiken, Videos und Bilder gestaltet sein. Vorsicht ist bei Tabellen geboten, bei denen sich viele CV-Parsing-Bots noch schwertun.

Gängige Formate nutzen

Gute CV-Parsing-Tools sind mit möglichst allen Formaten für die Texterstellung vertraut. Dennoch sprechen wir von einem Ideal, das noch lange nicht von allen Maschinen erfüllt wird. Hier hilft es, den Crawlerbots das Detektieren zu erleichtern, indem man sich bei seinem Textprogramm auf die gängigsten Formate beschränkt.

So sollten CV-Parsing-Tools die Formate doc und docx kennen. Doch schon das Open-Source-Format odt, das recht geläufig ist, stellt viele technische Systeme vor unüberwindbare Hürden, sodass eine Konvertierung des Formats in diesem Fall angezeigt ist.

Sprachliche Fehler vermeiden

Bewerber wissen, dass sprachlich einwandfrei gehaltene Bewerbungen die Chance auf Einstellung signifikant erhöhen. Der Eindruck von Personalern zählt auch heute noch. Hinzu kommt, dass bei sprachlichen Fehlern die Gefahr besteht, dass die Crawler-Bots der CV-Parsing-Tools Fehler nicht erkennen, sodass das in dem Wort enthaltene Denotat verloren geht. Rechtschreib-, Grammatik- und Tippfehler sollten deshalb nach Möglichkeit vermieden werden. Kostenlose Rechtschreibanalysetools helfen bei der Fehlervermeidung.

Mehr Argumente erhöhen die Zugkraft

Grundsätzlich gilt: Je mehr harte Fakten, die themenrelevant sind, in dem digitalen Lebenslauf enthalten sind, desto größer ist die Chance, von den CV-Parsing-Tools gefunden zu werden. Es ist deshalb wichtig, alles, was man an Ausbildungen, Zertifikaten und Qualifikationen aufzuweisen hat, in den Lebenslauf zu integrieren. Mit welchen Talenten, einschließlich der immer wichtiger werdenden Soft Skills, lassen sich Personaler überzeugen und nach welchen suchen sie mithilfe ihrer Tools?

Diese Fragen sollten sich Bewerber stellen. Bereits mit sicheren Englischkenntnissen lassen sich viele Punkte machen, sodass auch diese Information aufgeführt gehört. Schließlich bringen manche Personaler den eigenen Hobbys ein gewisses Interesse entgegen. Im Detail muss also rein:

  • Wohnort
  • Ausbildungsstand
  • Zertifikate
  • Qualifikationen und Kenntnisse
  • berufliche Stationen
  • Hobbys

Die Maschine spielt die Musik

Wer mit der Zeit geht, hat es leichter. Die semantische Lebenslaufanalyse wird sich durchsetzen und ist schon heute sehr verbreitet. Wer seinen Lebenslauf im Internet so zusammenstellt, dass die CV-Parsing-Tools finden, was sie suchen, kann leichter entdeckt und in eine neue Arbeitsstelle übernommen werden. Wichtig dabei ist, dass sich Bewerber auf die Gesetzmäßigkeiten der Maschinen einlassen und zugleich ein Gespür dafür entwickeln, nach welchen Kriterien Personaler im Internet nach Kandidaten suchen.

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