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- 8 Nov 2022
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- 5 Minuten
Aktuelle Geschehnisse, wie die Corona-Krise, den Russland-Krieg gegen die Ukraine und andere Faktoren, sind aktuell eine hohe Belastung für viele Unternehmen. Durch sie entstehen Engpässe auf mehreren Versorgungswegen. Dazu zählt auch das Finden guter Mitarbeiter. Eine Option, Dingen wie dem Fachkräftemangel zu begegnen, sind externe Personalvermittlungen. Wie nutzt man diese Dienstleister, um vakante Stellen zu besetzen?
Was ist eine Personalvermittlung?
Personalvermittlungen sind Services, die Mitarbeiter für freie Stellen eines Unternehmens suchen. Sie sind auch als Headhunter oder Recruiter bekannt.
- Unternehmen können dabei eigene Personalvermittlungsstellen besitzen, die gezielt nach guten Kandidaten suchen, auch wenn diese keine Bewerbung auf eine vakante Stelle geschickt haben.
- Häufiger nutzen Unternehmen aber externe Personalvermittlungen, wie Starke Jobs als Dienstleister, um mit deren Hilfe passende Mitarbeiter zu finden.
Wie findet eine Personalvermittlung gute Angestellte?
In der Regel nutzt eine Personalvermittlung drei potenzielle Wege, um einen guten Bewerber für eine offene Stelle zu finden:
- Bewerberdatenbanken der Personalvermittler
- Ausschreibungen im Namen der Firma
- Aktives Anschreiben potenzieller Kandidaten
Welchen dieser Wege ein Personalvermittler nutzt, erkennt man oft bereits an der Bezeichnung, die das Personalvermittlungsunternehmen für den eigenen Service benutzt. Dazu gehören beispielsweise die Begriffe Headhunting, Personalberatung oder Zeitarbeitsfirma.
Personalvermittlungen mit eigenen Bewerberdatenbanken
In diesem Fall hat die Personalvermittlung eine Datenbank an Bewerbern. Will ein Unternehmen ihren Service nutzen, um einen Angestellten für eine spezifische Stelle zu finden, sucht die Personalvermittlung in ihren Datenbanken nach der passenden Person.
- So müssen keine neuen Ausschreibungen veröffentlicht werden, was Zeit und Geld spart.
Damit bietet die Personalvermittlung zeitgleich eine interessante Dienstleistung für Arbeitgeber sowie Arbeitssuchende: Menschen, die einen Job suchen, können sich mit ihren Bewerbungsunterlagen bei der Personalvermittlung bewerben. Diese nehmen die Daten und Qualifikationen der Bewerber auf, um sie in ihren Datenbanken finden zu können, wenn eine Firma nach einem Arbeitnehmer mit den passenden Voraussetzungen sucht.
Eine besondere Variante dieser Vermittlungsform sind Zeitarbeitsfirmen. Sie stellen die Bewerber ein und vermieten sie dann zeitweise an die Firmen, die einen geeigneten Mitarbeiter suchen. Der Arbeitsvertrag besteht zwischen dem Bewerber und der Zeitarbeitsfirma. Die Zeitarbeitsfirma geht dann wiederum einen Vertrag mit dem suchenden Unternehmen ein, in dem die Leiharbeit oder Arbeitnehmerüberlassung geregelt ist.
- Passt die Kombination, ist es möglich, dass der Zeitarbeiter fest in die Anstellung der Firma übergeht, die nach einem Angestellten gesucht hat.
Es existieren aber auch Personalvermittlungen, bei denen Bewerber aus der Datenbank direkt in den neuen Job vermittelt werden.
Ausschreibungen im Namen der Firma
Statt aus einem eigenen Schatz an Bewerbern zu schöpfen, können Personalvermittlungen auch eingestellt werden, um typische Aufgaben der Personalabteilung auszulagern. In diesem Fall erstellen die Personalvermittlungen im Auftrag des Unternehmens Stellenanzeigen in verschiedenen Print-Medien und in Online-Jobbörsen.
- Oft arbeiten die Personalvermittlungen in diesem Fall unter dem Maklerrecht und erhalten eine Provision, wenn sie eine offene Stelle erfolgreich besetzen.
Suchen von Kandidaten außerhalb von Bewerbungen & Ausschreibungen
Als Headhunting, Personalberatung oder Recruiting wird die Personalvermittlung meist dann bezeichnet, wenn sie außerhalb von klassischen Bewerbungswegen nach Angestellten suchen.
Das ist häufig dann der Fall, wenn Stellen mit einem besonderen Verantwortungsbereich besetzt werden sollen, für den der Angestellte einen hohen Erfahrungsschatz mit sich bringen muss. Dank dieser besonderen Qualifikationen sind diese Art an Angestellten oft bereits in gut abgesicherten Berufsverhältnissen. Da sie sich nicht auf offene Stellen bewerben, können diese Personen genauso wie die suchende Firma profitable Partnerschaften verpassen.
Um dem entgegenzuarbeiten, suchen die Headhunter nach Personen mit geeigneten Qualifikationen, auch wenn diese sich nicht aktiv beworben haben, und machen sie auf die offene Stelle aufmerksam.
- Mögliche Plattformen, auf denen Recruiter Menschen kontaktieren, sind beispielsweise soziale Netzwerke mit Jobbezug, wie LinkedIn oder Xing. Dieser direkte Kontakt zu potenziellen Kandidaten wird auch als Active Sourcing bezeichnet.
Alternativ wird das Headhunting auch bei Personen genutzt, die sich aktuell noch in einer Ausbildung befinden, aber dort besonders vielversprechende Leistungen zeigen. So wollen die Recruiter sicherstellen, dass sie gute Bewerber abfangen, bevor sich diese aktiv bei Konkurrenten bewerben können.
Vorteile von Personalvermittlungen für Arbeitgeber
Die Dienstleistung einer Personalvermittlung hat mehrere Vorteile für einen Arbeitgeber:
- Wenig Aufwand | Das Unternehmen gibt die zeit-, aufwands- und kostenintensive Suche an andere ab.
- Netzwerk | Die Personalvermittlung muss in ihrem Job ein effektives Netzwerk aufbauen, um erfolgreich zu sein. Arbeitgeber können von diesen bestehenden Strukturen profitieren.
- Bedarf | Mit Varianten wie der Zeitarbeitsfirma kann man Mitarbeiter nach dem eigenen Bedarf auch für zeitlich begrenzte Stellen suchen. So lassen sich Auftragsspitzen und temporäre Notstände gut überbrücken.
- Schnelle Ergebnisse | Da die Vermittlungsfirma genau weiß, wo sie suchen muss, oder auf einen bestehenden Pool an Bewerbern zurückgreifen kann, wird Zeit gespart und potenzielle Kandidaten werden schneller gefunden.
Nachteile der Personalvermittlung
Die Personalvermittlung kann auch Nachteile haben, die aber größtenteils durch die Vorteile ausgeglichen werden:
- Kosten | Je nach Größe des Unternehmens, Stand des Fachkräftemangels und etablierten Kanälen der Bewerbersuche kann das Nutzen der Personalvermittlung mehr kosten als intern gesteuerte Suchen.
- Kontrolle | Die Wahl der Kandidaten wird der Personalvermittlung überlassen. Dadurch verliert das Unternehmen etwas von der Kontrolle bei der Personalsuche. Sie haben nur Auswahl unter den Personen, die in die Vorauswahl der Vermittlung gefallen sind.
- Betriebsgeheimnisse | Um den passenden Bewerber zu finden, muss das Unternehmen mitunter Interna offenbaren, die eigentlich unter die Betriebsgeheimnisse fallen. Deshalb müssen Firmen zunächst die Referenzen und Seriosität der Vermittlung prüfen.
Fazit
Eine Personalvermittlung sucht nach Bewerbern, die zu offenen Stellen ihrer Kunden-Unternehmen passen. Dafür nutzen sie entweder eigene Datenbanken, erstellen im Namen der Firma Ausschreibungen oder gehen in den aktiven Kontakt mit geeigneten Personen, die nicht offiziell auf Arbeitssuche sind.
Durch das gute Netzwerk, das die Vermittler aufgebaut haben, finden sie schneller geeignetes Personal, um Stellen effektiv zu besetzen. Firmen profitieren deshalb stark von ihrer Dienstleistung, insbesondere wenn sie in einer Branche mit starkem Fachkräftemangel und/oder viel Konkurrenz arbeiten.