MPU notwendig: Was nun?
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Verschiedene Situationen können dazu führen, dass eine MPU angeordnet wird. Sie beurteilt die Fahreignung einer Person. Umgangssprachlich kennt man diese Prüfung als „Idiotentest“.

Was genau beinhaltet dieser Vorgang und was muss man beachten, um die Fahrerlaubnis zu behalten oder wiederzuerlangen?

MPU: Was ist das?

Die Abkürzung MPU steht für den Begriff „Medizinisch-Psychologische Untersuchung”. Dabei werden die körperlichen und geistigen Fertigkeiten einer Person in Bezug auf das Führen von Fahrzeugen getestet. Die gesetzliche Beschreibung der MPU ist eine „Begutachtung der Fahreignung“. Im Volksmund wird sie auch als “Idiotentest” bezeichnet.

  • Eine MPU wird angeordnet, wenn eine Person durch gefährliches Fahrverhalten aufgefallen ist oder es anderweitig Gründe gibt,die das sichere Führen eines Fahrzeugs durch die Person infrage stellen (z. B. positive Drogentests).

Eine gute MPU-Vorbereitung und das Bestehen der Prüfung sind notwendige Schritte, um die Fahrerlaubnis zu erhalten oder wiederzuerlangen.

Wann wird eine MPU verordnet?

Es gibt verschiedene Gründe, die dazu führen, dass die Fahrtüchtigkeit einer Person bezweifelt wird. Dazu gehören:

  • Verkehrsrechtliche Auffälligkeiten

Diese MPU wird auch als Punkte-MPU bezeichnet, da sie ab einer gewissen Menge an Punkten in dem Fahreignungsregister in Flensburg veranlasst wird. Die Prüfung der Fahreignung wird also nicht bei jedem Verkehrsdelikt verordnet. Wer einmal von Blitzern erwischt wird, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Stattdessen bestimmt die Schwere oder die Häufigkeit von Verkehrsdelikten mit Punkt darüber, ob man eine MPU machen muss.

  • Strafrechtliche Auffälligkeiten

In manchen Fällen müssen Auffälligkeiten nicht im Straßenverkehr geschehen, damit eine Person zu einer MPU verordnet wird. Wenn eine Straftat Faktoren wie eine besonders hohe Aggressivität oder eine geringe Impulskontrolle andeutet, kann das Gericht eine MPU anordnen.

  • Alkohol im Straßenverkehr

Fahrer von motorisierten Fahrzeugen und Fahrrädern müssen eine MPU machen, wenn sie mehrfach mit Alkohol im Straßenverkehr aufgefallen sind. Auch nach einer einmaligen Trunkenheitsfahrt kann der Test notwendig werden, wenn die Promillezahl 1,6 % oder mehr betragen hat. Die Alkohol-MPU ist die am häufigsten verordnete MPU.

  • Illegale Drogen

Die Drogen-MPU steht an, wenn eine Person im Straßenverkehr angehalten und positiv auf den Gebrauch von Drogen getestet wurde. Die MPU kann auch dann beantragt werden, wenn die Betroffenen außerhalb des Straßenverkehrs gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben.

  • Medizinische Einschränkungen

Eine Person, die gewisse körperliche oder psychische Erkrankungen und Behinderungen hat, kann durch das Ablegen einer MPU nachweisen, dass sie trotz der Einschränkungen fahrtüchtig ist. Zweifelt der Staat daran, dass die Person ein Auto sicher führen kann, müssen diese Menschen vor dem Erhalten eines Führerscheins die MPU durchlaufen.

  • Vorzeitige Fahrerlaubnis

Unter Umständen wird die MPU notwendig, wenn Jugendliche eine vorzeitige Fahrerlaubnis ab 16 Jahren benötigen.

Ablauf der MPU

Die MPU wird erst dann benötigt, wenn eine Person einen erstmaligen Antrag auf Erteilung einer Fahrerlaubnis oder nach Führerscheinentzug einen Antrag auf Wiedererteilung einer Fahrerlaubnis stellt.

  • Die Führerscheinstelle, bei der dieser Antrag eingeht, prüft anhand der Umstände und Unterlagen, ob eine MPU absolviert werden muss. Wurde die Fahrerlaubnis anhand eines Delikts entzogen, ist die Beurteilung zwingend (z. B. bei einer Trunkenheitsfahrt ab 1,6 Promille).

Ist eine MPU notwendig, kann sich der Betroffene selbst eine Begutachtungsstelle für die Fahreignung aussuchen. Diese muss amtlich anerkannt sein. Die Führerscheinstelle gibt bei der Verordnung der MPU meist Angaben zu diversen MPU-Stellen in der Nähe, die man auswählen kann.

Woraus besteht eine MPU?

Eine MPU besteht aus drei Teilen. Dazu gehören Tests, die verschiedene Bereiche untersuchen:

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  • Verkehrsmedizin

In der medizinischen Untersuchung wird die Gesundheit einer Person geprüft. Hier wird die medizinische Vorgeschichte begutachtet sowie körperliche Untersuchungen und Labortests durchgeführt. Das Ziel ist es, zu bestimmen, welche Einschränkungen durch eine Krankheit vorliegen oder ob der verlangte Verzicht auf Alkohol- oder Drogenkonsum eingehalten wurde.

  • Verkehrspsychologie

Bei der Verkehrspsychologie wird das Verhalten und Denken einer Person untersucht. Hier versuchen Psychologen in Gesprächen zu ermitteln, ob aufgrund der Psyche eines Menschen in Zukunft weitere Verkehrsdelikte wahrscheinlich sind. Erkennen die Gutachter etwa eine besonders hohe Neigung zu Aggressivität und Impulsivität, kann das die Fahrtüchtigkeit einer Person verneinen. Wichtig ist auch, dass in den Gesprächen erkannt wird, dass die Person Einsicht hat, weshalb ihr bisheriges Fehlverhalten problematisch war.

  • Leistungsdiagnostik

Die Leistungsdiagnostik untersucht die sogenannte psychofunktionale Leistungsfähigkeit. Dazu gehören die Bereiche der Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit. Ein typischer Test, der dabei durchgeführt wird, ist eine computergesteuerte Untersuchung, bei der die Teilnehmer schnell und korrekt auf Änderungen auf dem Bildschirm reagieren müssen.

In welchem Umfang diese Teiluntersuchungen durchgeführt werden und wo dabei der Fokus liegt, entscheidet die Fahrerlaubnisbehörde. Wenn eine Person durch einen positiven Drogentest eine MPU durchführen lassen muss, fokussieren sich die Untersuchungen darauf, ob zu erwarten ist, dass die Person erneut unter Drogeneinfluss fahren wird.

Wie teuer ist die MPU?

Die Kosten für die Untersuchung der Fahreignung werden durch die betroffene Person getragen. Der genaue Umfang der Gebühren entscheidet sich anhand der Untersuchungen, die durchgeführt werden müssen.

  • Neben den Ausgaben für die Untersuchungstermine selbst kommt bei einer Drogen-MPU zusätzlich der Preis für die Laboruntersuchungen des Drogenscreenings hinzu.

Gutachten aufgrund von Straftaten oder Verkehrsdelikten sind in der Regel günstiger, da dort Labortests wegfallen. Je nach Untersuchungsumfang liegen die Kosten zwischen 350 € und 750 €.

Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn eine MPU-Vorbereitung genutzt wird. Vorbereitende Stunden mit Verkehrspsychologen kosten rund 100 € pro Sitzung.

Vorbereitung auf die MPU

Wenn man sich unsicher ist, ob man die MPU bestehen kann, kann man einen Dienstleister zur Vorbereitung auf die Fahreignungsprüfung nutzen.

  • Sie helfen den Betroffenen, indem dort ausgebildete Psychologen die Inhalte der Untersuchungen besprechen und üben. Dazu gehört unter anderem das Training der üblichen Reaktionsgeschwindigkeitstests.
  • Anbieter mit Ärzten und Psychologen, die nach den staatlichen Vorgaben der CTU-Kontrolle (chemisch-toxikologische Untersuchung zur Abstinenzkontrolle) arbeiten, können hier bereits Nachweise über die Abstinenz der Person erstellen, die in den Gutachten der MPU-Stelle anerkannt werden.
  • Ein guter, zusätzlicher Service ist der Punkteabbau. Einmal in fünf Jahren können Betroffene mit Punkten in Flensburg ein Fahreignungsseminar durchlaufen, um Punkte in dem Strafregister zu reduzieren. Vorbereitungs-Dienstleister für die MPU bieten diese Seminare häufig an.

Fazit

Nach Delikten oder aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen kann eine MPU notwendig werden. Sie hilft dabei, zu beurteilen, ob eine Person fahrtüchtig ist und die Sicherheit im Straßenverkehr nicht beeinträchtigt. Die Führerscheinstelle entscheidet, ob eine MPU notwendig ist. Bei einer gewissen Schwere von Delikt oder Beeinträchtigung ist die Prüfung Pflicht.

Die Stelle der Untersuchung suchen die Betroffenen selbst aus. Dort wird in drei Teilen die medizinische und psychologische Gesundheit sowie die Leistungsfähigkeit der Person untersucht. Die Kosten liegen je nach Untersuchungsumfang zwischen 350 € und 750 €. Die Notwendigkeit von Alkohol- oder Drogenscreenings führt zu den höheren Preisen. Wer Sorgen hat, die MPU nicht zu bestehen, kann zusätzlich eine MPU-Vorbereitung durchlaufen. Sie kostet rund 100 € pro Sitzung.

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