20 Tipps, um das Haus gegen Klima-Einwirkungen zu schützen

20 Tipps, um das Haus gegen Klima-Einwirkungen zu schützen
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Die durch den Klimawandel ausgelösten Wetterextreme werden beständig stärker, häufiger und unvorhersehbarer. Wer heute ein Haus errichten möchte, sollte daher an möglichst vielen Punkten zukunftsorientiert denken – und daher seine Immobilie durch verschiedene gezielte Herangehensweisen und Konstruktionsmerkmale möglichst umfassend resistent gegen derartige Wetterphänomene machen. Konkret gegen Hitze, Dürre, Starkregen, Hagel und Stürme sowie dadurch möglicherweise ausgelöste Infrastrukturunterbrechungen. Doch was lässt sich diesbezüglich alles tun?

1. Meiden potenzieller Flutgebiete

Die Katastrophe im Ahrtal dürfte der eindrücklichste Beweis dafür sein, wie katastrophal die Natur zuschlagen kann. Nun mag die enge Tallage an einem Fluss selbst für Laien ein naheliegendes Risikogebiet für Überflutungen sein. Viele andere Areale sind es jedoch nicht.

Das zeigt sich an anderen Hochwässern in jüngerer Vergangenheit: Beim Hochwasser 2013 etwa wurden nach Dammbrüchen verschiedene Orte überflutet, die teils mehrere Kilometer von Wasserläufen entfernt lagen.

Für maximalen Schutz genügt es deshalb nicht, einfach nur nicht direkt an einem Fluss zu bauen. Vielmehr sind deutlich komplexere Analysen zu machen. Hierfür gibt es eine vom Bund betriebene Gefahrenkarte. Sie lässt sich ortsgenau verwenden und sogar nach Hochwasserrisiken justieren.

Die Botschaft ist klar: Wo es auch nur das geringste Risiko für ein überflutetes Grundstück gibt, sollte idealerweise ein anderer Bauplatz gesucht werden. Für Fälle, in denen das nicht möglich ist, haben wir im weiteren Artikelverlauf zusätzliche Tipps.

2. Aufrüstbare Dämmung

Eine möglichst umfassend wärmegedämmte Außenhülle ist schon aufgrund der heutigen und zukünftigen Kosten für Wärme- und Kälteenergie eine technische Maßnahme, bei der Bauherrn definitiv nicht nur die staatlichen Mindestvorgaben erfüllen sollten.

Allerdings werden Dämmmaterialien stetig weiterentwickelt. Nicht zuletzt könnte es, etwa bei Stromausfällen, sehr nützlich sein, wenn das Haus ohne Beheizung/Klimatisierung für eine sehr lange Zeit eine angenehme Temperatur halten kann.

Angesichts dessen ist es sinnvoll, sein Haus auf eine Weise zu planen, durch die sich die Wärmedurchgangskoeffizienten seiner Außenhüllen ohne größeren Aufwand verbessern lassen:

  • Das Dach sollte möglichst mit einer Aufsparrendämmung konzipiert werden. Auf diese Weise ließe sich nachträglich noch eine Zwischen- oder Untersparrendämmung realisieren.
  • Die Wände sollten ihre Dämmwerte gänzlich ohne inneres oder äußeres Wärmedämmverbundsystem erreichen. Dann kann ebenfalls nachgerüstet werden.

Was den Arbeits- und Kostenaufwand anbelangt, stellen diese Herangehensweisen die einfachste Lösung dar. Denn im jeweiligen Fall muss für Upgrades nichts an der bestehenden Konstruktion geändert, sondern diese nur ergänzt werden.

3. Versickerungsflächen und Sammelbehälter

Bei Starkregen können innerhalb kürzester Zeit Dutzende Liter Wasser pro Quadratmeter fallen. Das überfordert vielfach nicht nur häusliche Regenablaufsysteme, sondern die lokale Kanalisation – die nicht dafür ausgelegt ist.

  • Um dann die Gefahren für das eigene Haus maximal einzudämmen, ist es notwendig, dem Wasser so viele „sichere Routen“ wie möglich zu bieten. Häuslich bieten sich dafür vor allem drei Dinge an:
  • Eine möglichst große (= einige Tausend Liter) Zisterne, die als primärer Auffangbehälter für alle von den Dächern abgeleiteten Regenwässer dient. Erst, wenn sie gefüllt ist, gelangt weiteres Wasser über einen Überlauf in die Kanalisation.
  • Idealerweise keine versiegelten Flächen außer dem Haus selbst. Das bedeutet möglichst viele Naturflächen und die Nutzung von offenporigen Bodensystemen wie etwa Rasengittersteinen. Hauptsache, möglichst viel Regenwasser kann ins Erdreich eindringen.

Gegebenenfalls die Einbeziehung spezieller Drainage-Systeme, in die weitere Regenwässer eingeleitet und durch die Gestaltung rasch in tieferen Erdschichten versickern können.

Nebenbei kann eine solche Zisterne umfassend häuslich genutzt werden. Etwa, indem daraus die Toilettenspülung gespeist wird. Typischerweise werden zudem die Abwasserkosten reduziert.

4. Höherliegendes Parterre

Überflutungen wirken deshalb so verheerend, weil sie das gesamte Gebäude-Interieur beschädigen. Wer zwangsweise in einem wenigstens theoretisch gefährdeten Gebiet bauen muss, sollte deshalb überlegen, im Hochparterre-Stil zu bauen, sofern der Bebauungsplan es gestattet.

In diesem Fall liegt das Erdgeschoss wenigstens einige Treppenstufen über Erdniveau; mitunter kann es sogar im ersten Stock liegen, wobei dann beispielsweise Garagen und andere „unempfindliche“ Räume das eigentliche Parterre bilden.

Der Keller, so es einen gibt, ragt dementsprechend ebenfalls höher hinaus – wodurch er nebenbei als besser mit Tageslicht versorgtes Tiefparterre genutzt werden kann. Der Sinn dieser Bauweise: Der eigentliche Wohnbereich ist besser gegen Hochwasser geschützt und es müssen im Notfall nur Dinge aus einem Stockwerk in Sicherheit gebracht werden.

5. Schattenspendende Dachkonstruktionen

Sonnenlicht wirkt auf zweierlei Arten:

  • Direkt: Es erwärmt alles, das bestrahlt wird.
  • Indirekt: Bestrahlte und dadurch erwärmte Dinge strahlen ihrerseits Wärme aus.

Aus diesem Grund sind stark verglaste Gebäude trotz hochdämmender Scheiben innen schneller aufgeheizt.

Als Mindestmaß sollte es deshalb, zumindest nach Süden, keine großen Glasfronten geben. Noch besser wird es jedoch, wenn Bauherrn sich an der Architektur traditionell „heißer“ Länder orientieren.

Dort baut man schon seit Jahrhunderten mit weit vorkragenden Dächern – und zwar für jedes Stockwerk. Sie sind so konstruiert, dass die sommerlich hochstehende (Mittags-) Sonne weder direkt gegen die Fassade noch die Fenster scheint – wodurch das Interieur kühler bleibt. Jedoch sind die Vordächer nicht breit genug, um in anderen Jahreszeiten eine zu starke Abdunklung zu verursachen.

6. Sicher fixierte Dacheindeckung

Nicht jede Form von Dacheindeckung ist fest mit der Unterkonstruktion verbunden; das ist nur in einigen besonders windhöffigen Regionen durch örtliche Bauvorgaben vorgeschrieben. Nicht zuletzt mit immer häufigeren Tornados und generell Stürmen im Hinterkopf sollte allerdings jeder Bauherr versuchen, seine Eindeckung besonders robust gegen Wind zu machen.

Bei typischen eingehängten Schindeln funktioniert das durch sogenannte Sturmklammern aus Draht. Alternativ können gleich vollflächig angenagelte oder -geschraubte Eindeckungen genutzt werden. Hier bieten sich beispielsweise Sandwich-Systeme aus Blech und Dämmschaum an. Da das Blech beliebig geformt werden kann, kann es optisch wie ein völlig anderes Eindeckungsmaterial aussehen.

7. Massive Rollläden oder gar mehr

Rollläden werden in vielen Ländern und sogar bei immer mehr deutschen Neubauten nicht genutzt. Und das, obwohl selbst die heutzutage meist verbauten Systeme aus sehr leichtem Kunststoff sowohl die Dämmleistung der Fenster erhöhen als auch eine sehr punktgenaue Abschattung ermöglichen.

Eines zeigt sich jedoch immer wieder: Spätestens, wenn Hagel ins Spiel kommt, werden derartige Leicht-Rollläden meistens rasch beschädigt – wodurch das dahinterliegende Glas ebenfalls schnell in Mitleidenschaft gezogen wird.

Grundsätzlich sollten Rollläden deshalb immer verbaut werden. Allerdings zumindest in einer Aluminium-Variante. Diese kann zwar durch Hagel verbeult werden, wird jedoch typischerweise nicht so regelrecht „zerfetzt“ wie solche aus Kunststoff. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte und wessen Architekturstil es gestattet, sollte sogar überlegen, ob er seine Fenster nicht maximal schützen möchte.

In diesem Fall würden zusätzlich oder alternativ massive Fensterläden aus Holz oder Aluminium installiert – mit möglichst geringem Anteil von (hagelempfindlichen) Lamellen. Ein solcher Fensterladen wirkt wie ein Panzer, kann selbst schwersten Hagelschlag von Rollladen und Glas abhalten – und ist bei starken Schäden aufgrund seiner lediglich angeschraubten Gestaltung einfacher und günstiger zu ersetzen. Angenehmer Nebeneffekt: Der Einbruchschutz wird mit entsprechenden innenliegenden Verriegelungen enorm erhöht.

Wichtig:

Bei Schrägfenstern sollten Alu-Rollläden sogar grundsätzlich verbaut werden, da diese gegen Hagel noch viel exponierter sind.

8. Eigenstromerzeugung

Wetterextreme sind vielfältig. Sie können sowohl wochenlangen Sonnenschein mit extremer Hitze und Trockenheit umfassen als auch Stürme und ähnliche Wetterunbilden, bei denen die Infrastruktur in Mitleidenschaft gezogen wird – und etwa der Strom ausfällt.

Mittlerweile existiert dazu passend bereits in vielen Bundesländern eine Pflicht zur Installation von Photovoltaik (PV) bei Neubau und Dachsanierung. Allerdings lohnt es sich immer, über diese hinauszugehen. Bauherrn sollten also selbst dort eine Solaranlage kaufen, wo es noch keine Gesetze gibt – und in Sachen Fläche und Peak-Ertrag ebenfalls über das vorgegebene Minimum hinausgehen. Dafür gibt es sehr gute Gründe, die direkt mit dem Thema dieses Artikels verknüpft sind:

  • Während vieler nahezu wolkenloser Sommerwochen ist es möglich, eine extreme Form der Effizienzmaximierung zu betreiben. Je nach Anlagengröße, und insbesondere in Kombination mit einem Stromspeicher, kann dann ein erheblicher bis kompletter Teil des häuslichen Stromverbrauchs selbst erzeugt werden.
  • Wird die Anlage „inselfähig“ geplant und errichtet, kann sie ohne Netzstrom funktionieren. Dadurch bleibt die Hauselektrik also selbst dann funktionsfähig, wenn Wetterextreme die normale Stromzufuhr gekappt haben.

Insbesondere, weil ein Neubau alle Freiheiten lässt, um eine maximale Solarnutzung zu realisieren, sollten Bauherrn „klotzen statt kleckern“. Das bedeutet nicht zuletzt, die weiter oben erwähnten Vordächer zu integrieren und mitunter sogar die Fassade. Zudem halten Experten bis Ende des Jahrzehnts weitere, starke Strompreissteigerungen für realistisch, solange der Ausbau erneuerbarer Energien nicht deutlich gesteigert wird. Dagegen schützt nur eine umfassende Eigenstromerzeugung.

9. Wasserunempfindliches Tiefgeschoss

Selbst große unversiegelte Flächen sind irgendwann gesättigt. Heißt, es besteht für jedes Haus ein Risiko, dass irgendwann das Wasser zu hoch steigt. Zumindest wer mit Keller baut, sollte deshalb dieses Untergeschoss möglichst unempfindlich dagegen machen. Dazu sind einige besondere Umsetzungen nötig:

  • Der Keller wird generell als schwarze, braune oder weiße Wanne realisiert.
  • Kellerfenster werden in druckwasserdichter Form verbaut.
  • Das Keller-Innere wird durch Fliesen oder ähnliche Auskleidungen besonders einfach zu reinigen – bei Überflutungen ist Schlamm das größte Problem.
  • Das Herz der Hauselektrik wird in einem anderen Stockwerk realisiert. Mitunter wird die Keller-Elektrik zudem höher als üblich installiert und lässt sich komplett vom restlichen Gebäude trennen.

10. Sinnvoll abschattende Begrünung

Vorkragende Dächer können viel leisten. Noch besser wäre es jedoch, wenn generell möglichst wenig (Hochsommer-)Sonne die Fassade trifft; wenigstens den Bereich mit den Schlafräumen.

Angesichts dessen sollten Bauherrn überlegen, ob sie die Fassade nicht begrünen möchten. Dafür eignen sich verschiedene Pflanzen und Systeme. Stets wird die Fassade durch die Blätter nicht nur zusätzlich verschattet, sondern es bildet sich ein dämmendes Luftpolster. Nebenbei schützt das Blattwerk die eigentliche Fassade vor Regen und Schmutz und wirkt überdies noch schalldämmend.

11. Rückstauklappen

Wie bereits weiter oben erwähnt: Selbst in Neubaugebieten sind Kanalisationen oftmals von Starkregenereignissen überfordert – und längst nicht überall werden Regen- und normale Abwässer in getrennte Kanalisationen eingeleitet.

Das bedeutet letzten Endes: Je nach Überflutungsgrad kann das Wasser aus der Kanalisation zurück ins Gebäude gedrückt werden; mit entsprechenden unangenehmen Folgen.

Verhindern lässt sich das durch sogenannte Rückstauklappen, die Wasser nur in eine Richtung fließen lassen und sich schließen, sobald ein kanalseitiger Rückfluss entsteht. Jedoch sind diese Systeme ebenfalls keine universelle Pflicht. Nicht zuletzt aufgrund ihres niedrigen Preises sollten sie jedoch unbedingt installiert werden.

12. Witterungssensitive smarte Systeme

Insbesondere Rollläden können ein Haus sehr gut vor Regen, Hagel und sogar Sturm schützen. Wenn die Bewohner jedoch abwesend sind, fällt derartiger Schutz häufig aus.

Speziell unter dem Eindruck, wonach sowieso die meisten Rollläden heute standardmäßig elektrisch angetrieben werden und sich ähnliche Stellmotoren leicht bei Fenstern und Fenstertüren integrieren lassen, sollten Bauherrn die Möglichkeiten smarter Systeme nutzen.

Hier spielen vor allem Witterungssensoren eine Rolle; oftmals ans Internet angebunden. Registrieren sie herannahende Extremwetter, können sie automatisch oder vom Besitzer fernbedient gekippte Fenster/Fenstertüren schließen und die Rollläden herablassen. Nebenbei helfen dieselben Systeme dabei, das Haus bei Hitzewellen sorgfältig abzuschatten und zu lüften.

13. Blitzschutzsysteme

Der Blitzableiter nebst dazugehöriger Technik ist im Privathausbau nur in exponierten Lagen vorgeschrieben. Tatsächlich können Blitze jedoch überall einschlagen – und mindestens verheerende Schäden an der Hauselektrik verursachen.

Gerade bei Neubauten lässt sich ein mehrstufiges Schutzkonzept sehr einfach umsetzen. Es beinhaltet den angesprochenen Blitzableiter ebenso wie spezielle Sicherungen, die besonders rasch reagieren und dadurch die Stromkreise des Hauses vor Schäden bewahren. Unbedingt sollte die PV-Anlage in dieses Konzept integriert werden.

14. Hitze-reflektierende Farbwahl

Nicht jede Fassade kann oder soll begrünt werden. Allerdings lassen die meisten Bebauungspläne wenigstens gewisse Freiheiten hinsichtlich der Farbwahl von Dacheindeckung und Fassade. Das ist ebenfalls ein Punkt, an dem Hausbesitzer weitreichende Entscheidungen treffen können.

Denn jeder Farbton reflektiert Sonnenlicht unterschiedlich stark. Angesichts dessen wärmt eine dunklere Farbe das darunterliegende Material schneller auf als eine helle. Weiß wäre diesbezüglich das Optimum. Allerdings können andere, sehr helle Farbtöne ebenfalls gute Reflexionswerte vorweisen.

15. Tendenziell kleine, robuste Glasflächen

Was das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Wärmedämmungen anbelangt, sind Fensterflächen pro Quadratmeter teurer als die meisten Wandkonstruktionen – und lassen überdies noch Licht und somit Wärme ins Haus.

Sowohl, um die Abschattung zu erleichtern als auch, um den Sicherungsaufwand gegen Hagel und Überflutungen zu verringern, sollten heutige Bauherrn deshalb besser nicht dem langjährigen Trend zu großen Glasflächen folgen. Sie mögen zwar den Innenraum heller machen und dadurch Beleuchtungsstrom einsparen, haben aber ansonsten nur Nachteile bis hin zum erhöhten Reinigungsaufwand.

Kleiner ist in diesem Fall deutlich besser – und günstiger noch dazu.

16. Kombinierte Heiz- und Kühlsysteme

Selbst ein ausnehmend gutgedämmtes, abgeschattetes Haus wird sich während ausgedehnter Hitzeperioden allmählich aufheizen. Und in sogenannten Tropennächten, die dank Klimawandel ebenfalls zunehmen, bringt nächtliches Durchlüften keinerlei Erleichterung mehr.

Angesichts dessen wäre es definitiv ratsam, sein Haus sowohl heizen als auch kühlen zu können – mit demselben Gerät. Neben der altbekannten Wärmepumpe bieten sich dafür Split-Klimaanlagen an. Was effizienter ist, hängt primär von der Dämmleistung des Gebäudes ab und wie kalt es in der Region im Winter werden kann.

17. Eigene (Trink-)Wasserquellen

Eine einige Tausend Liter fassende Zisterne ist definitiv eine gute Grundlage für die häusliche Wasserversorgung. Doch gerade Bauherrn, die intensiv gemüsegärtnern möchten, könnten dennoch mitunter nicht genügend Wasser besitzen.

Zwar sind eigene Brunnen in Zeiten dürrebedingt sinkender Grundwasserstände kein Allheilmittel und sollten deshalb nicht bedenkenlos eingesetzt werden. Insbesondere dort, wo es um die Sicherstellung der Ernährung geht, haben sie jedoch definitiv ihre Berechtigung.

Nebenbei bietet auch diese Investition langfristige finanzielle Sicherheit. Denn die zunehmende Trinkwasserknappheit dürfte vielerorts die Leitungswasserpreise ansteigen lassen.

18. Sicher überdachte Stellflächen

Gerade in ländlichen Gebieten gibt es je nach Berufswahl und -ort in absehbarer Zeit keine wirkliche Alternative zum eigenen Auto – ganz gleich, ob es mit herkömmlichen fossilen Kraftstoffen betrieben wird oder elektrisch fährt.

Eines steht jedoch außer Frage: Es braucht definitiv keine durch schwere Stürme umgeworfenen Bäume, abgerissene Äste und weggewehte Dachschindeln, um ein Fahrzeug in einem Maß zu beschädigen, bei dem der Gutachter einen wirtschaftlichen Totalschaden attestieren muss. Dazu genügt bereits ein schwerer Hagelschauer, der sämtliche Blech- und Glasflächen in Mitleidenschaft zieht.

Zwar mögen vollwertige Garagen sicherlich die kostspieligste Variante sein, um die Fahrzeuge seines Hausstandes unterzustellen. Allerdings gibt es keine Alternative, die ein Fahrzeug von allen Seiten so gut schützt.

Als Mindestmaß sollte es für die Fahrzeuge des Haushalts einen ordentlich gedeckten Carport geben. „Ordentlich“ bedeutet nicht nur mit dünnen Kunststoff-Wellplatten, sondern mit deutlich robusteren Materialien wie Eternit. Idealerweise lässt sich zudem von einem solchen Schutz aus das Haus direkt und ohne Unterbrechung der Dachfläche erreichen.

19. Sonnenschutzgläser

Ein ordentliches Maß an Abschattung durch andere konstruktive Maßnahmen schützt den Innenraum sehr effektiv vor einer zu raschen Aufheizung. Allerdings reflektieren, wie angemerkt, alle Farben und Oberflächen Licht zu einem mehr oder weniger hohen Grad. Dadurch bestehen zwei Gefahren:

  • Aufheizung des Innenraums durch indirektes Sonnenlicht. Etwa solches, das von einem hell gestrichenen Nachbargebäude reflektiert wird.
  • Ausbleichen von Möbeln und anderen Innenraumelementen aufgrund der UV-Strahlung.

Die Herausforderung: Herkömmliches Fensterglas aus einer Kalk-Natron-Mischung ist nur für UV-Strahlung mit einer Wellenlänge kleiner als zirka 320 Nanometer undurchlässig. Damit besteht keine wirkliche Gefahr durch UV-B- und -C-Strahlung. UV-A-Strahlung hingegen reicht von 400 bis 315 Nanometer und kann daher Fensterglas durchdringen.

Diese UV-Strahlung ist kaum weniger schädlich, kann Farbpigmente jeglicher Art verblassen lassen und zudem einige Kunststoffe beschädigen.

Zwar wäre es selbst bei eher kleinen Fensterflächen unbotmäßig teuer, dafür spezielle UV-Schutzgläser zu nutzen. Was jedoch immer geht, sind spezielle Schutzfolien. Einige Fensterhersteller bieten diese serienmäßig als Extra an; alternativ können die Folien fast immer nachgerüstet werden.

Aufgrund der indirekten Natur der Sonneneinstrahlung sollten sie möglichst an allen Fenstern genutzt werden. Nicht nur denjenigen, die nicht nach Norden weisen.

20. Umfassender Versicherungsschutz

Klimawandelbedingte Extremwetterereignisse sind für viele Hausbesitzer gleich eine doppelte Katastrophe. Nicht nur haben sie den Schaden an ihrem Gebäude, sondern müssen überdies oft feststellen, nicht hinreichend abgesichert zu sein.

  • Gebäudeversicherung: Versichert alles, was unbeweglich zum Haus gehört.
  • Hausratversicherung: Schützt alles, was sich im Haus befindet.

Beides sind unterschiedlich gelagerte Versicherungen. Bei beiden ist es möglich, höchst unterschiedliche Elemente und Risiken mitzuversichern – oder eben nicht.

Da Extremwetter buchstäblich das gesamte Hab und Gut vernichten können, empfiehlt es sich dringend, einen maximal umfassenden Versicherungsschutz zu wählen und auf eine Inkludierung sämtlicher witterungsbezogener Gefahren und entsprechender Summen zu achten.

Beispielsweise ist bei vielen Policen das Thema Starkregen und Überschwemmung nicht integriert. Dabei sind diese Absicherungen gerade fernab von Wasserläufen verhältnismäßig günstig zu bekommen. Hierzu sollte daher unbedingt eine sogenannte Elementarschadenversicherung abgeschlossen werden.

Der ideale Schutz erreicht ein Niveau, bei dem das ganze Gebäude weggespült oder durch einen Sturm zerlegt werden könnte, aber dennoch alles durch die Versicherung ersetzt wird. Weniger sollten Hausbesitzer angesichts der Kosten und der Wahrscheinlichkeit solcher Extremwetterereignisse nicht (mehr) akzeptieren.

Zusammenfassung und Fazit

Man muss heute nicht unbedingt in riskanter Nähe zu Flüssen bauen, um angesichts von Extremwettern ständig in einer gewissen Gefahr zu leben. Und ganz gleich, welche Maßnahmen noch ergriffen werden, bis die Extremwetter in Häufigkeit und Heftigkeit wieder zurückgehen, werden noch Jahrzehnte vergehen.

Wer baut, der tut das stets, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Angesichts der Realitäten sollte das heute jedoch nicht nur solche Standard-Punkte wie eine zukunftssichere Infrastruktur im Umfeld bedeuten, sondern ebenso ein Haus und Grundstück, die beide wenigstens keine allzu großen Schäden erleiden, wenn Starkregen, Hagel, Stürme oder wochenlange Hitzeperioden zuschlagen

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