- Auf
- 6 Feb 2024
- Lesezeit
- 4 Minuten
Es gibt heutzutage fast niemanden mehr, der nicht mindestens ein Smartphone besitzt – schließlich sind Handys aufgrund ihrer unzähligen hilfreichen Funktionen zu einem unverzichtbaren Teil unseres alltäglichen Lebens geworden. Dabei wird allerdings oft viel zu sehr vernachlässigt, welche Auswirkungen die Smartphone-Industrie auf die Umwelt hat.
Denn die Produktion und Entsorgung von Smartphones wirft auch ernsthafte Umweltfragen auf:
1. Rohstoffverbrauch
Für die Herstellung von Smartphones wird eine Vielzahl von wertvollen Rohstoffen benötigt, darunter Metalle wie Nickel, Eisen, Zink, Aluminium und Kupfer wie auch Indium, Tantal, Silber und Gold.
Die Förderung dieser Rohstoffe hat oft erhebliche ökologische Auswirkungen. Beispielsweise kann der Abbau von Metallen aufgrund der Verwendung von giftigen Stoffen zu Boden- und Wasserverschmutzung führen, was negative Auswirkungen auf Ökosysteme und lokale Gemeinschaften haben kann. Nicht selten werden in den Abbauregionen Lebensräume von Mensch und Tier zerstört, beispielsweise indem Berge gesprengt oder Urwälder gerodet werden. Zudem verursacht die Gewinnung vieler dieser Rohstoffe starke Treibhausgas-Emissionen.
Um den negativen Umweltauswirkungen entgegenzuwirken, können Sie sich beim Smartphone Kauf für ein gebrauchtes iPhone entscheiden. In vielen Fällen erhalten Sie dabei ein nur wenige Monate bis ein Jahr altes Smartphone, das so gut wie neu ist – ohne dass dafür zusätzliche Rohstoffe gewonnen werden müssen.
2. Hoher Energieverbrauch
Die Produktion von Smartphones erfordert erhebliche Mengen an Energie, angefangen bei der Gewinnung der Rohstoffe über den Betrieb von Industrieanlagen zur Herstellung und Montage bis hin zum Transport der verschiedenen Rohstoffe zur Produktionsstätte.
Der wachsende Energiebedarf der Branche hat Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck und trägt zur Klimaerwärmung bei.
Einige Hersteller von Smartphones sind sich der Umweltauswirkungen bewusst und arbeiten aktiv an Verbesserungen. Die Entwicklung von nachhaltigen Materialien und ressourcen- und energieeffizienten Produktionsprozessen ist ein positiver Schritt in die richtige Richtung. Entscheiden Sie sich am besten für ein Smartphone von einem Hersteller, der bei der Herstellung auf die Umwelt und transparente Lieferketten achtet.
3. Hoher Wasserverbrauch und Einsatz von Chemikalien
Die Produktion von Smartphones erfordert auch erhebliche Mengen Wasser und den Einsatz verschiedener Chemikalien. Der Wasserverbrauch und die Entlassung von Chemikalien können negative Folgen für die Wasserversorgung und die Umwelt haben.
Gegen den hohen Verbrauch von Wasser und den Einsatz von Chemikalien kann per se nicht viel unternommen werden. Doch als Verbraucher kann man bewusste Entscheidungen treffen, beispielsweise indem man Geräte länger nutzt, sich für ein Second Hand Smartphone entscheidet und auf Reparaturdienste zurückgreift.
4. Schlechte Arbeitsbedingungen
Der Abbau von Rohstoffen findet in vielen Teilen der Welt unter unmenschlichen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen und zu einem Hungerlohn statt.
Doch die schlechten Arbeitsbedingungen hören nicht bei der Rohstoffgewinnung auf – auch die Produktion von Smartphones erfolgt meist in Ländern, in denen die Produktion sehr günstig ist – und das zu Lasten der Arbeiter.
Einige Unternehmen setzen jedoch auf transparente Lieferketten und faire Arbeitsbedingungen, um diesen Problemen entgegenzuwirken. Achten Sie bei der Wahl Ihres Smartphones darauf – auch wenn sich die fairen Arbeitsbedingungen unter Umständen etwas im Preis niederschlagen können.
5. Geplante Obsoleszenz
Einige Kritiker werfen der Smartphone-Industrie vor, geplante Obsoleszenz einzusetzen, indem sie Geräte so konzipieren, dass sie nach kurzer Zeit veraltet sind oder technische Probleme auftreten. Dies fördert den Austausch von Geräten und trägt zur steigenden Menge an Elektronikschrott bei, was sich wiederum nachteilig auf die Umwelt auswirkt.
Einige Hersteller versuchen jedoch, längere Lebenszyklen zu fördern und die Reparatur von Geräten zu erleichtern. Achten Sie beim Kauf eines neuen Smartphones darum darauf, was andere Kunden in den Bewertungen sagen: Haben die Geräte des Herstellers eine lange Lebensdauer oder geht nach kurzer Zeit bereits etwas kaputt, das nicht mehr ausgetauscht werden kann?
6. Unsachgemäße Entsorgung
Doch die negativen Umweltauswirkungen von Smartphones begrenzen sich nicht lediglich auf deren Produktion. Stattdessen kann auch die unsachgemäße Entsorgung der Smartphones schlimme Folgen für die Umwelt haben. Nicht nur, dass dann die wertvollen Rohstoffe nicht wiedergewonnen werden können, es besteht auch die Gefahr, dass Blei austritt und in den Boden oder das Grundwasser gelangt.
Die ordnungsgemäße Entsorgung und das Recycling von Elektronikschrott sind also entscheidend, um Umweltauswirkungen zu reduzieren. Dies zeigt die Wichtigkeit, ausgediente Smartphones nicht einfach in den Hausmüll zu werfen. Stattdessen können sie kostenlos beim Wertstoffhof beziehungsweise häufig auch beim Kauf eines neuen Geräts beim Elektrofachhandel abgegeben werden. Eine weitere Option ist natürlich, das Gerät an eine Plattform zu senden, die das Smartphone aufbereitet und gebraucht weiterverkauft.
Fazit
Die Smartphone-Industrie kann vielfältige negative Auswirkungen auf die Umwelt und Menschen haben. Diese reichen von einem hohen Rohstoff- und Energieverbrauch über schlechte Arbeitsbedingungen bis hin zu unsachgemäßer Entsorgung und daraus resultierender Umweltverschmutzung.
Durch bewussten Konsum, Kauf bei Herstellern, die auf eine umweltfreundlichere Produktion achten, eine längere Nutzungsdauer, Kauf von Second Hand Smartphones sowie Recycling Bemühungen kann dazu beigetragen werden, die Umweltauswirkungen zu reduzieren und als Verbraucher einen positiven Beitrag zu leisten.